Es flattert und klopft an der Scheibe vom Küchenfenster. Hat sich ein Vogel in diese enge Hausecke verflogen? Ja, er setzt sich auf das Regenrohr, es ist eine Blaumeise. Und schon flattert sie wieder los mit dem Schnabel an die Scheibe und wieder und wieder. Nicht besonders fest, eher so, als würde sie dort etwas aufpicken. Dann setzt sie sich auf die Fensterbank. So geht es eine ganze Weile, ich habe Zeit, die Kamera zu holen.
Da die Sonne gerade auf die nicht ganz saubere Scheibe scheint, ist das Fotografieren schwierig. Der Autofokus findet den Dreck auf de Scheibe viel interessanter als das bewegte Objekt dahinter.
Aber die Meise ist ausdauernd, wieder und immer wieder fliegt sie an die Scheibe und an die Hauswand daneben, ruht sich mal kurz aus am Kabel oder auf den Blumenkastenhaltern und fliegt wieder an die Scheibe. So geht es von Sonnenaufgang bis zum späten Nachmittag. Kaum bin ich in der Küche, höre ich das „Tack-Tack“ der Meise. Inzwischen habe ich das Fenster geputzt, jetzt klappt es auch mit dem Autofokus!
Nach ein paar Tagen werden ihre Besuche seltener. Das Grau des Streifens auf ihrem Kopf deutet darauf hin, dass sie ein Weibchen ist. Ob sie schon Eier gelegt hat und nun brütet? Oder ob die Insekten am Fenster und der Hauswand jetzt weg sind? Ich weiß es nicht. Aber es war ein sehr netter Frühlingsbesuch!