Mehr als zwei Monate sind seit meinem letzten Gärtnern-Post vergangen, es ist unverkennbar Frühsommer. Alles ist groß geworden und ich kann beim Wachsen fast zuschauen. Schön sind wieder die ersten Erdbeeren, nicht viele bisher, aber immer etwas Besonderes. Auch bei den Erdbeeren habe ich wieder etwas gelernt: Zuviel Kompost ist nicht gut.
Ein befreundeter Schrebergärtner hat mir erklärt, dass viel Humus im Boden die Dickmaulrüssler fördert, die mir die Blätter der Erdbeeren anfressen. Da diese Käfer schnell und lichtscheu sind, habe ich gerade mal einen zu Gesicht bekommen. Sie zu fangen, kann ich getrost vergessen. Sie scheinen den Pflanzen aber nicht zu sehr zuzusetzen, also lasse ich alles wie es ist und notiere für den nächsten Herbst: Weniger Kompost und besser verbuddeln!
Die eigenen Mangoldsämlinge haben sich bereits zu kräftigen mittelgroßen Pflanzen entwickelt. In ein paar Wochen werde ich wieder ernten können. Seit dem letzten Update Anfang April haben wir an den letztjährinen Pflanzen sogar noch dreimal genug Mangold für üppige Mahlzeiten gehabt! Mangold ist bei mir das zuverlässigste Gemüse.
Wegen der wild pickenden Amseln hatte ich im Frühling Netze über die Gemüsebeete gespannt. Das war ein ziemliches Gebastel, aber es hat gewirkt: Feldsalat habe ich noch zweimal ernten können und der neu gesäte Spinat hat sich ganz großartig entwickelt und uns zu knackigem Spinatsalat mit hartgekochtem Ei und zu Penne mit Spinat verholfen. So lecker, dass ich nächsten Winter wieder mindestens ein Beet für Spinat reservieren möchte.
Die Kübel mit den Beeren habe ich inzwischen etwas ausgelichtet. Den riesig gewordenen Rosmarinbusch habe ich aus dem Weinkübel (Wein ist natürlich eigentlich keine Beere ;-)) herausgenommen. An seinem Platz wächst jetzt der Salbei, der vorher fast von den Himbeeren überwuchert wurde. Die Himbeere darf jetzt fast alleine wuchern, nur noch ein Wilder Majoran teilt sich den Topf mit ihr.
Bei den Brombeeren habe ich die riesige Taubenskabiose herausgenommen, Karthäusernelke und Taubenkropf-Leimkraut geteilt und verkleinert wieder eingepflanzt. Ich hoffe, dass die Brombeeren nun stärker treiben für nächstes Jahr. Die Beerenansätze für dieses Jahr sind zwar nicht übermäßig zahlreich, aber jeweils schön groß.
Gesät hatte ich Mangold, Schnittlauch und Salat. Der Mangold ist, wie gesagt, üppig gewachsen und auch der Schnittlauch hat einen schönen Büschel gebildet, so dass ich nun anfangen kann, immer mal Schnittlauch zu schneiden. Die überwinterte glatte Petersilie habe ich inzwischen durch eine neue Pflanze ersetzt, die jetzt auch kräftig wächst.
Die Peperoni-Pflanze, die im Arbeitszimmer überwintert hat, hat draußen erst mal alle Blätter abgeworfen. Jetzt zeigt sie aber schön viele Blütenansätze. Wenn das alles Peperoni werden, dann wird es scharf diesen Sommer!
Die Salatsämlinge waren auf der Fensterbank wieder lang und dünn geworden. Da ich nicht wie letzten Frühsommer wegen überständiger Sämlinge ohne Salat dastehen wollte, habe ich kurz entschlossen Pflänzchen gekauft, die sich inzwischen zu fast fertigen Köpfen entwickelt haben.
Tomatenpflanzen habe ich auch wieder gekauft und eingesetzt. Sie lieben das Wetter, wachsen kräftig und zeigen erste Fruchtansätze.
Neu hinzugekommen ist ein Kübel mit zwei Johannisbeerbüschen. Die beim Kauf schon vorhandenen kleinen Beerchen sind gewachsen und bekommen ganz langsam Farbe. Die Büsche haben braune Blattränder. Sie haben wohl das Umpflanzen etwas übel genommen. Ich hoffe, dass das nächstes Jahr wieder gut ist.
Hi Karin,
da ist ja ein richtig schöner Blog draus geworden! Und ich hab die Anfänge miterlebt :-). Regelmäßig gepflegt, launig geschrieben, schöne Fotos, macht Spaß. Werd immer mal wieder rein schauen.
Und wenn es Dich mal ins Oberbergische zieht, sag Bescheid. Dann wander ich mit! :-).
Liebe Grüße
Christian
Danke! Vielleicht schaffe ich es mal mit dem Rad. Du weißt ja, wie es mit der Bahn ist ;-).
Karin
Oh, ja, ich könnte ein Buch drüber schreiben oder wenigstens nen Blog. Aber wer will das lesen? 😉