Bestes Vorfrühlingswetter und nach einem leckeren Brunch im Flohberg in Donrath noch einen halben Tag Zeit? Eine kleine Wanderung und mit dem Zug zurück, aber wohin? Eine gute Gelegenheit mal von dieser Ecke, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur umständlich zu erreichen ist, in das Naturschutzgebiet Wahner Heide hinein zu wandern. Aber schon der erste Check bei komoot.de zeigt, dass es wenig Wegauswahl gibt: Entweder an Sülz und Agger entlang oder über Altenrath.
Flüsse sind immer schön, die Strecke verspricht sonnig zu sein, also gehe ich über die Autobahnbrücke hinunter zur Sülz. Sehr schön landschaftlich, das Wasser glitzert im Gegenlicht, aber durch die nahe Autobahn ist es leider ziemlich laut. Also doch recht bald links hoch an Altenrath vorbei Richtung Troisdorf. In diesem Bereich der Wahner Heide sind relativ wenig Fußwege vorhanden, so dass wenig später keine Wahl bleibt, als auf dem Weg an der alten Panzerstraße entlang laufen. Hier fahren die Autos zwar deutlich langsamer, aber durch die raue Oberfläche der aus Betonplatten zusammengesetzten Straße ist es auch wieder sehr laut.
Dafür wartet auf der anderen Seite der Straße eine Entdeckung im sumpfigen Wald: Ein großer weißer Reiher lauert regungslos auf Beute und lässt sich heranzoomen. Es ist ein Silberreiher, ein Verwandter des häufigen Graureihers. Schon vorher am Hang war es ein Tier, das die Aufmerksamkeit auf sich zog: ein erster Schmetterling! Für die ersten Sonnenstrahlen hat er wohl sein Winterquartier verlassen. Der Admiral blieb zwar ruhig für ein Foto sitzen, war aber leider er nicht mehr bereit die Flügel zu öffnen.
An der Einmündung des Eisenwegs (leider auch eine Straße) kann ich endlich den Straßen den Rücken kehren und in die Heide hineinlaufen. Von Holzpfählen am Weg begleitet und hier noch deutlicheren Warnschildern folge ich brav dem Schotterweg durch lichten Birkenwald, der sich mit freien Flächen abwechselt. So früh im Jahr ist die Heide hier geprägt vom hellen Beige der letztjährigen Gräser, ein fast monochromes Schauspiel mit den dunkleren Baumstämmen.
Auch das Heidekraut ist noch winterlich ausgebleicht. Über die sandige Heidefläche gehe ich dann zum Telegrafenberg und genieße den Blick über die Heide ins Bergische, undokumentiert, da sich der Kamera-Akku verabschiedet hat. Unspektakulär ist dann der Weg durch den Wald und durch Troisdorf zum Bahnhof. Fazit: nächstes mal vielleicht eher mit dem Rad hierherkommen und dann ein bisschen in den offenen, sandigen Bereich der Heide hineinlaufen. Vielleicht im Herbst.