Bunte Weinblätter

Terassengärtnern im Oktober

Den heißen Sommer haben unsere Terrassenpflanzen dank der Bewässerung gut überstanden. Der Wein färbt sich prächtig rot und gelb, die letzten Salate habe ich schon vor einer Weile geerntet. Jetzt geht es darum weiteren Platz zu schaffen, um endlich Spinat und Feldsalat für den Winter bzw. für den Frühling sähen zu können. Anfang Oktober ist es schon, eigentlich könnte ich auch die restliche grünen Tomaten abschneiden und zum Nachreifen nach drinnen nehmen, aber bei den aktuellen Sommertemperaturen bringe ich es einfach nicht übers Herz, die Tomatenbüsche herauszureißen. Ich beschließe, erst mal alle andern Plätze frei zu machen.

Tomaten
Sie reifen immer noch, meine Tomaten

Während unseres Sommerurlaubs ist der gesäte Rucola so groß geworden, dass er zum Essen schon zu fest und zu bitter war. Zwei Pflanzen habe ich stehen lassen, um Samen zu ernten. Rucola lässt sich gut aussäen, auch von eigenem Samen, das habe ich letztes Jahr ausprobiert. Es ist verblüffend, wie groß diese Pflanzen werden, wenn man sie nicht im Salatstadium abschneidet. Meine beiden haben inzwischen eher das Format von Büschen und ich hätte Tausende Samen ernten können, wenn ich weiter gewartet hätte. Da ich den Platz neu nutzen will, tue ich sie jetzt raus und begnüge mich mit einigen Hundert Samen.

Rucolablüte
Eine Rucolablüte am großen Rucola-Busch

Mein zweiter Samenlieferant ist ein fast genauso großer Busch Basilikum. Ich hatte im Frühjahr gesät und einen Teil der Keimlinge nach draußen, und einen Teil in einem Topf in der Küche gepflanzt. Auf diese Weise habe ich beim Kochen endlich mal mehr Basilikum verwendet, weil er direkt beim Essenmachen herübergewinkt hat. Der Basilikum auf der Terasse war eine von Bienen und Hummeln gern besuchte Attraktion. Ich hätte ihn zu mehreren Gläsern Pesto verarbeiten müssen, so groß war er. Da ich vorletztes Jahr beim Pestomachen die Küchenmaschine zerstört habe, hat es mich dieses Jahr noch nicht wieder gereizt. Wahrscheinlich reicht mir nächstes Jahr der Topf mit selbstgesätem Basilikum in der Küche. Samen habe ich allerdings genug für eine kleine Plantage.

Basilikumblüten und –samen
Basilikumblüten und –samen

Dann pflanze ich noch zwei Ableger der neuen Monatserdbeeren um. Diese Erdbeerpflanzen wachsen sehr kräftig und tragen zwar spät, aber dann viel. In der Hochphase der Wespenpopulation, mussten wir die Beeren essen, sobald sie rosa wurden, denn sonst haben sich die gelb-schwarzen Flieger darüber her gemacht. Erstaunlicherweise mochten sie die Früchte der „Mara de Bois“-Pflanzen im Nachbarbeet nicht, die konnten wir in Ruhe reifen lassen. Leider bekommen die vier „Maras“ wie letztes Jahr welke Blätter, wahrscheinlich sind wieder Rüsselkäferlarven an den Wurzeln. Entweder sie überleben die nächsten zwei Wochen oder ich muss nächstes Frühjahr überlegen, ob ich von der alten oder von der neuen Sorte neue Pflanzen kaufen soll. Dabei habe ich, um die Rüsselkäfer nicht zu fördern, extra weniger mit Kompost und mehr mit Hornspänen und Düngepulvern auf Mistbasis gedüngt.

Die spätfruchtenden neuen Erdbeerpflanzen
Die spätfruchtenden neuen Erdbeerpflanzen (Monatserdbeeren)

So, die frei gewordenen Stellen im Beet glatt rechen und hinein mit der Wintersaat! Wie meistens bin ich spät dran, aber besser spät als nie. Wie die letzten Jahre säe ich Spinat und Feldsalat. Ich freue mich schon auf die Ernte, auch wenn sie wohl nicht im Winter, sondern erst im Frühling sein wird!