Da der Rest der Familie begeistert Ski fährt, war für die Osterferien wieder eine Woche in den Alpen geplant. Schön weit oben da Ostern sehr spät liegt dieses Jahr. Es hat mich schon einige Überwindung gekostet, im schönsten rheinländischen Frühling mit Tagen bis 20 Grad die langen Unterhosen und Handschuhe zu packen und nochmal von grün auf weiß als Grundfarbe umzustellen. Aber es hat sich gelohnt!
Als wir in Obertauern ankamen, war das Bild wie Mitte April zu erwarten: Schnee, aber nach den warmen Wochen im März natürlich nicht mehr überall, sondern vor allem auf den beschneiten Pisten, den Nordhängen und im Schatten von Bäumen und Büschen. Nach dem ersten Ski-Tag in tiefstem Sulz war ich froh die klobigen Stiefel gegen normale Schuhe tauschen und hinter unserer Unterkunft im lichten Wald herumstreifen zu können. Das hat sich gelohnt: zwischen den Schneeflecken überall Blümchen!
Ein rot-weiß markierter Weg führt den Berg hinauf. Ich folge ihm. Immer wieder ist der Weg von Schneeflecken verdeckt zwischen den Bäumen aber noch ganz gut auszumachen. Aber schnell wird mir klar, dass der Schnee auch oft die auf Steine auf dem Weg gemalte Markierung versteckt. Wird der Wald lichter und die Schneeflecken größer wird es schnell zum Ratespiel, den Weg zu finden. Ich begnüge mich mit der Aussicht von der Bergschulter und kehre wieder um.
Der Wetterbericht sprach schon länger von Neuschnee hier in den Bergen, aber jeden Tag wurde er um einen Tag verschoben. Wir wollten schon nicht mehr dran glauben. Dann der morgendliche Blick aus dem Fenster: alles weiß! Die Kinder waren so begeistert, dass sie nach dem Frühstück sofort raus sind und Kugeln rollen mussten. Sie sind dann schon gründlich paniert auf die Ski gestiegen 🙂
Aber das war nur der Anfang, die nächsten Tage schneite es zwar nicht sehr hefig, aber fast durchgehend und innerhalb von 3 Tagen war aus der Vorfrühlingslandschaft eine tief verschneite Winterwelt geworden, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte!
Es war toller Schnee zum Skifahren. Allerdings war es auch oben, rechts und links alles weiß! Wolken und Schneefall trübten die Sicht, aber dafür waren die Pisten nicht so voll wie bei gutem Wetter und ich konnte mich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren. Keine Ablenkung durch schöne Aussicht.
Obertauern ist ein sehr angenehmes, großes Familienskigebiet. Ich hatte Glück und habe einen Skilehrer erwischt, der mir, die ich mit Langlaufskiern aufgewachsen bin, das Alpinskifahren wieder ein großes Stück verständlicher und vertrauter gemacht hat.
Unser Unterkunft, das Jugendgästehaus Gottschallalm, hat uns auch sehr gut gefallen, besonders wegen der sehr freundlichen, kinderlieben Wirtsleute und ihres netten Personals.
Zum Abschied gab es das Winterwunder dann auch mit blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein, noch schöner!