Jetzt im Mai ist es Zeit wieder mit Radtouren zu beginnen. Für den Anfang eignet sich diese Strecke von Overrath durchs Bergische nach Köln gut: Mit 45 km ist sie relativ kurz und 600 Höhenmeter sind auch moderat, ein guter Einstieg. Ich fahre diese Tour besonders gerne zu Beginn der Tourensaison oder sonst, wenn ich nicht den ganzen Tag mit Radeln verbringen will oder kann.
Die Tour ist eine „klassische“ Radtour: Sie führt fast vollständig über kleine Straßen und asphaltierte Wege. Mit schmalen Rennradreifen dürfte der Belag teilweise unbequem sein, mit einem gewöhnlichen Trekking- oder Tourenrad ist man aber schon bestens ausgestattet. Kleine Gänge sollte es allerdings haben, die Steigungen sind zwar kurz, zum Teil aber recht steil. Am wichtigsten bei der Routenwahl war mir: wenn Straßen, dann nur solche mit wenig oder sehr wenig Verkehr, ansonsten geteerte Feldwege und auch gute Forstwege. Da die Route drei Höhenzügen folgt, ist sie, abgesehen von den „echten“ Steigungen dazwischen, gemäßigt.
Ich nehme am Kölner Hauptbahnhof die Regionalbahn nach Overath und starte dort am Bahnhof mit dem Rad. So erspare ich mir, durch den Verkehr aus Köln rausradeln zu müssen. Ich folge noch ein wenig dem Aggertal, nehme die Hauptstraße Richtung Engelskirchen. Hier ist noch relativ lebhafter Autoverkehr, aber ein Radweg verläuft neben der Straße. An der Kreuzung hinter dem Ortsende wechsele ich auf den Radweg auf der linken Straßenseite und biege im Industriegebiet links in die Straße nach Kreuzhäuschen ein, die Autos werden nun schon weniger. Man kann außerdem, bis man den Höhenzug bei Kreuzhäuschen erklommen hat, wieder links auf einem Radweg neben der Straße fahren. Ab Kreuzhäuschen folge ich dem Höhenrücken auf der hier sehr schmalen und wenig befahrenen L 84 nach Nord-Osten mit schönen Ausblicken nach rechts und links.
In Hohkeppel verlasse ich den Höhenrücken, fahre durch den Wald auf einem einspurigen Sträßchen steil hinunter ins Tal nach Loxsiefen und direkt gegenüber über ebenso schmale Sträßchen im netten Weiler Müllemich links abbiegend hinauf nach Schmitzhöhe.
Dort geht es auf dem Kutschweg gleich wieder hinunter ins nächste Tal, das Sülztal, an dem schönen Schloß Georghausen und dem zugehörigen Golfplatz vorbei. Die stark befahrene L 284 im Tal überquere ich direkt und fahre zwischen Wiesen hindurch hinauf durch Engeldorf nach Hähn. Dort folge ich dem aussichtsreichen Höhenzug nach links und radle durch Oberbörsch nach Calenberg.
Dort führt das Sträßchen durch den Wald steil hinab nach Dürscheid. Ich halte mich auf der Hauptstraße recht und biege an der Ampel links in die vielbefahrene Wipperfürther Straße nach Spitze ein, auch hier kann ich auf einen Teerweg links der Straße ausweichen (er ist allerdings nicht als Radweg ausgeschildert).
An der großen Ampelkreuzung in Spitze halte ich mich links und biege am Ortsende in der Linkskurve in einen asphaltierten Feldweg ein. Der Weg führt schön zwischen Wiesen hindurch nach Herrenstrunden. Dort radle ich kurz links, dann gegenüber das kleine Tälchen hinauf, am Waldrand mit einem ersten Blick aufs Rheintal rechts durch Kombüchen hindurch zur B 506.
Diese quere ich und rolle auf dem schön geteerten Kammweg mit leichtem Gefälle Richtung Köln. Das ist nun echtes Genussradeln: kein Verkehr, beste Aussicht und, wenn ich möchte, mache ich Station an der Milchtankstelle. Am Wochenende ist hier sogar ein Crepes-Stand! Oder ich setze mich auf eine der Bänke am Wegesrand und genieße den Blick über die Kölner Skyline mit den beiden Domspitzen in der Mitte!
In Voiswinkel endet der Wirtschaftsweg, ich verschwenke kurz links recht und rolle durch den Wald auf einem Sträßchen, das sonntags für den Autoverkehr gesperrt ist, Richtung Schildgen. Links geht es dann auf einer kleinen Straße nach Paffrath und dort direkt nach rechts, dem Wohnsträßchen folgen, die Hauptstraße queren und schon bin ich wieder im Wald auf einer ebenfalls sonntags gesperrten Straße. Beim Hundeplatz verlasse ich sie auf einem Forstweg nach rechts und folge dessen Richtung bis ich in Höhenhaus wieder im bebauten Stadtgebiet von Köln bin. Ab hier habe ich eine recht verkehrsarme Variante nach Köln hinein gefunden: über die Sigwinstraße zur Schanzenstraße und auf der Holweiderstraße durch Mühleim (siehe Karte).
Von der Mühlheimer Brücke sehe ich den Dom dann wieder, diesmal schon ziemlich klar und in ordentlicher Größe!