Wir folgen mit dieser Tour in Teilen dem Traumpfad Wacholderweg. An der Stelle, an der der Traumpfad ins Nettetal hinabführt und durch das Tal durch den Wald zurück nach Langscheid führt, verlassen wir den Weg und wandern am Hang entlang auf gleicher Höhe weiter. Es wäre an diesem sonnigen Wintertag viel zu schade gewesen, in das schattige, sogar frostige Tal hinabzusteigen, während die unbewaldeten Höhen weiter komplett in der Sonne lagen. Die tolle Aussicht über die umliegenden Eifelhügel spricht auch zu jeder anderen Jahreszeit für unsere Variante.
Wir starten am Wanderparkplatz neben der bewirtschafteten Wabelsberger Wacholderhütte im Eifelörtchen Langscheid. Der Beschilderung des Traumpfads „Wacholderweg“ folgen wir auf die Bergkuppe hinauf. Direkt neben der Hütte beginnt die offene Heidefläche. Wir machen einen Abstecher zu einer Art Heidegarten, einer schön gestaltete Ansammlung von Beeten mit den typischen Pflanzen der Wacholderheiden und Infotafeln zu einigen dieser Pflanzen.
Kleiner Exkurs zu den Wacholderheiden
Die Wacholderheiden in der Eifel stehen unter Naturschutz, da sie Standort für Pflanzen sind, die nur in diesen speziellen Biotopen vorkommen. Die Heideflächen sind durch die historischen Nutzung der Flächen durch die Bauern entstanden. Die Bauern haben die Flächen als Weiden für ihre Tiere genutzt und außerdem den Bewuchs immer wieder abgetragen und im Winter als Einstreu für Ställe verwendet. Dadurch, dass die Bauern immer wieder Pflanzenmaterial von den Flächen entfernt haben, sind die ohnehin nicht sehr mächtigen Böden immer nährstoffärmer geworden.
Nährstoffarme Standorte sind in der heutigen Zeit selten geworden und ebenso die Pflanzen, die sich nur auf solchen Standorten durchsetzen können. Um diese Pflanzen zu erhalten, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen notwendig. Würde man die Wacholderheiden sich selbst überlassen, würden sie binnen weniger Jahre verbuschen und Pioniergehölze wie die Birke würden einen lichten Wald bilden. Wegen der selten Pflanzen und um die Vielfalt der Kulturlandschaft zu erhalten, pflegt man die Wacholderschutzgebiete, indem man die aufwachsenden Büsche und Bäume regelmäßig und das Schnittmaterial entfernt, um eine Nährstoffanreicherung im Bodens zu verhindern.
Zurück zu unserem Weg: Wir folgen weiter der nicht zu verfehlenden Beschilderung des Wacholderwegs und halten uns dabei auf dem Höhenrücken. Keinesfalls dürfen wir ins Tal hinabsteigen, dann wären wir in der falschen Richtung auf dem Traumpfad unterwegs und würden genau das Talstück laufen, dass wir uns sparen wollen.
Jede Wegkreuzung ist hier mit einer Vielzahl von Schildern versehen, die manchmal ein wenig verwirren, da auf einem Rundweg natürlich letztlich beide Richtungen zum Ausgangspunkt der Wacholderhütte führen. Wir wollen aber noch nicht umgehren, sondern nehmen nach einem kurzen Stück durch lichten Eichenwald einen schönen Grasweg unter die Füße.
Unser nächstes Ziel ist der Büschberg, eine weitere von Heide bestandene Bergkuppe hier auf dem Höhenrücken. Auch hier haben wir wieder eine schöne Aussicht über die östliche Eifel.
Nachdem wir mit einem Bogen nach rechts über den Büschberg gelaufen sind, treffen wir wieder auf den breiten Teerweg, den wir bereits vorher gekreuzt haben. Während der Wacholderweg nach wenigen Metern nach schräg rechts ins Tal abzweigt, folgen wir noch ca. 150 Meter dem Teerweg und biegen erst dann nach schräg rechts ab. Der von uns gewählte Weg führt ebenfalls in den Wald, bleibt aber weitgehend auf einer Höhe am Hang. Abzweigungen nach rechts und links ignorieren wir und wenden uns erst an einer rechtwinkligen Wegkreuzung nach links bergauf.
Am Waldrand treffen wir auf die Beschilderung des Bergheideweg. Wir umrunden aber nicht wie dieser den Heidebüchel, sondern wählen den Grasweg, der direkt auf den Hügel hinauf führt und machen dort auf der Bank mitten in der Wacholderheide Rast.
Kurz nachdem wir uns auf dem Heidebüchel wieder Richtung Ausgangspunkt gewandt haben, passieren wir das winzige Skigebiet von Arft. Mit nur einem dauerhaft installierten Lift, einer Piste, einer Anfängerwiese und einem kleinen Funpark fällt es hier in der Landschaft kaum auf, kein Vergleich zu dem, was man aus den heutigen Skigebieten beispielsweise in den Alpen kennt.
Wir folgen nun dem Teerweg, den wir auf dem Hinweg schon mehrfach gekreuzt haben zurück in Richtung Wacholderhütte. Die Aussicht rechts und links entschädigt uns für den harten Wegbelag. Da wir spät losgekommen sind und eine längere Anfahrt hatte, wird es am Ende unserer Tour langsam dämrig. Wir genießen die Abendstimmung nach einem großartig klaren Tag an dem wir jeden Sonnestrahl ausgekostet haben und fahren zufrieden nach Hause.
Links
Hier finden Sie jeweils Informationen zum Traumpfad Wacholderweg, Bergheideweg und Traumpfädchen Langscheider Wacholderblick.