Wenn der Schnee nicht nach Köln kommt, reisen wir dem Schnee auch schon mal hinterher. Diesmal mussten wir nur in die Eifel fahren für 20cm besten Schnees: gerade noch pappig genug zu Schneemann bauen und gleichzeitig oben drauf locker und pulvrig. Perfekt!
Folglich bekamen wir die Kinder vom Parkplatz am Feldweg bei Vellen auch nicht wie geplant auf den Weg zur anvisierten Rodelwiese. Sie sausten gleich die erste Wiese hinunter und innerhalb von 5 Minuten war die erste Kugel für den Schneemann fertig! Wenig später konnten wir uns schon mit Augen, Mund und Nase befassen. In Ermangelung eines Hutes bekam er sogar Haare. Erst als der Schneemann fertig und fotografiert ist, können wir zu unserem eigentlichen Ziel aufbrechen.
Von der Hochfläche hat man einen weiten Blick über die Eifelhöhen mit ihrem Wechsel aus weiß verschneiten Wiesen und dunklen Wäldern. Sonne und Wind haben den Schnee von den Bäumen heruntergetaut und geweht, so dass ein hübscher Schwarz-Weiß-Kontrast entstanden ist.
Nach einem kleinen Picknick im Windschatten einer Scheune (Schlitten sind prima mobile Sitzgelegenheiten!) kommen wir dann an auf der steilsten Weide der Umgebung. Für die lange Gerade ist der Schnee für unsere klassischen (oder sagen wir einfach alten ;-)) Holzrodel zu langsam, aber am noch steileren Seitenhang werden sie schön schnell! Was für ein Spaß!
Eine Woche später, der Schnee ist immer noch da und immer noch schön pulvrig. An manchen Stellen sind an der Oberfläche flächige Eiskristalle gewachsen. Sie sehen aus wie verstreute Blütenblätter.
Hier in der Eifel mitten auf einer Wiese ist es gut Schneemann sein. Abgesehen davon, dass er auf der Südseite ein bisschen angetaut ist, ist er unversehrt. In der Zwischenzeit hatte er sogar tierischen Besuch bekommen, wie wir an den Hufspuren sehen konnten.
Heute ist der Himmel strahlend blau. Auf dem Schnee glitzern die großen Kristalle. Die Eifelberge in der Ferne verlieren sich in den verschiedenen Schattierungen von Blau!
Heute ist es hier oben deutlich wärmer als in Köln. Es ist wieder eine Inversionswetterlage, die kalte Luft bleibt unten, in ihr sammelt sich die Feuchtigkeit und damit der Dunst. Hier ist es an geschützten Stellen geradezu frühlingshaft! Wahrscheinlich wird die weiße Pracht nicht mehr allzu lange währen.
Aber noch ist der Schnee gut zum Rodeln und zum Schneeengel machen. Wenn man einen Schneehügel aufschüttet und dann ein Loch hinein gräbt, kann man sogar kleine Mini-Iglus bauen.
Aber auch der schönste Tag im Schnee geht mal zu Ende. Die Sonne nähert sich dem Horizont und färbt den Schnee golden bevor sie ganz versinkt und die Winterkälte zurückkehrt. Auch wir kehren zurück in die Stadt ohne Schnee und lassen den Tag bei einem Käsefondue ausklingen.